Freiheit auch vor Ort: Wahlprogramm der Jungen Liberalen Sachsen-Anhalt zur Kommunalwahl 2024

1. Präambel: Freiheit vor Ort!

Die Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt finden am 9. Juni 2024 statt. Wir Jungen Liberalen Sachsen-Anhalt wollen uns auch in der Kommune für individuelle Freiheit einsetzen. Denn auch in der Stadt und auf dem Land braucht es eine aktive Stimme für eine offene Gesellschaft, moderne Entwicklungspolitik und wirtschaftliche Sicherheit. Als Kraft der politischen Mitte wollen wir mit folgenden jungliberalen Ideen zukunftsorientierte Lösungen ohne populistische Phrasen finden.

 

2. Bildungs- und Kulturpolitik: Für eine autonome Zivilgesellschaft!

Schulsanierungen

Wir sehen überall sanierungsbedürftige Schulen.  Wir erkennen dabei an, dass die Sanierungsbedürfnisse der Schulen unterschiedlich groß sind und fordern eine Modernisierung und Digitalisierung der Bildungseinrichtungen. Die Kommunen sollen ihrer Verantwortung nachkommen und die Schulen in einen zeitgemäßen Zustand bringen, insbesondere in Bezug auf die digitale Ausstattung. Gleichzeitig appellieren wir an das Land, seinen Beitrag zu leisten.

Des Weiteren fordern wir die Förderung von “Public Private Partnerships” bei Schulsanierungen. Dabei sollen private Unternehmen oder Investoren einbezogen werden, um die Modernisierung voranzutreiben. Diese Partnerschaften können dazu beitragen, die finanziellen Belastungen für die Kommunen zu verringern und die Sanierungsprojekte effizienter umzusetzen. Konkret bedeutet dies, dass ein Bauunternehmen einen Vertrag mit der Stadt abschließt und dann für den Betrieb der Gebäude verantwortlich ist. Dies hat den Vorteil, dass die finanzielle Belastung nicht sofort in vollem Umfang anfällt. Stattdessen wird die Modernisierung schrittweise durchgeführt und die Kosten können über einen längeren Zeitraum verteilt werden. Diese Art der Partnerschaft wurde bereits erfolgreich getestet und erweist sich als vielversprechender Ansatz für die Sanierung von Schulen. Durch die Einbindung von privatem Kapital und Know-how können die Projekte schneller vorangebracht werden, während die Kommunen von einer verringerten finanziellen Belastung profitieren. Dies ermöglicht letztendlich eine effizientere und zügigere Umsetzung von dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen.

Darüber hinaus legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Priorisierung von “Brennpunktschulen”. Diese Schulen, die in sozialen Problemgebieten liegen oder besondere Herausforderungen haben, sollten bei den Sanierungsmaßnahmen bevorzugt behandelt werden. Derzeit haben Kommunen oft den Hang, bereits prestigereiche Schulen zu priorisieren. Durch gezielte Investitionen sollen die Bedingungen in diesen Schulen verbessert und die Chancengleichheit der Lernenden gefördert werden.

Außerdem  fordern wir die konsequente Umsetzung des Digitalpakts. Wir fordern, dass die finanziellen Mittel, die vom Land und Bund bereitgestellt werden, effektiv genutzt werden, um die Schulen mit moderner Technologie und digitalen Lernmitteln auszustatten. Wir  setzen uns dafür ein, dass die Schulen in Sachsen-Anhalt in die digitale Zukunft geführt werden, um den Lernenden optimale Lernbedingungen zu bieten.

Vielfalt an Schulformen
Wir setzen uns für eine Vielfalt an Schulformen ein, um den individuellen Bedürfnissen und Interessen der Schüler gerecht zu werden. Wir befürworten die Einrichtung und den Ausbau verschiedener Schulmodelle, wobei sich hierbei auch an Schulkonzepten der freien Schulen orientiert werden soll.

Um das Bildungsangebot vor Ort zu bereichern, wollen wir verstärkt Kooperationen mit Vereinen, Verbänden und anderen lokalen Institutionen eingehen. Durch eine enge Zusammenarbeit können wir den Schüler zusätzliche außerschulische Angebote bieten, die ihre persönlichen Interessen und Talente fördern. Diese Kooperationen eröffnen neue Möglichkeiten der praktischen Erfahrung, des Engagements und der persönlichen Entwicklung der Schüler.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Bildungspolitik liegt auf der Einführung neuer pädagogischer Konzepte. Wir erkennen den Lehrermangel als Problem und möchten diesem entgegenwirken, indem wir den Schulleitungen mehr Freiraum und Verantwortung in pädagogischen Fragen geben. Wir sind der Überzeugung, dass Schulleitungen und Lehrkräfte vor Ort am besten wissen, welche pädagogischen Ansätze und Methoden für ihre Schüler am effektivsten sind. Dadurch erhoffen wir eine Grundlage für neue, innovative Lehrkonzepte zu schaffen.

Insgesamt streben wir eine lebendige Bildungslandschaft an, die den vielfältigen Anforderungen und Bedürfnissen der Schüler gerecht wird. Durch die Förderung von Schulvielfalt, Kooperationen mit lokalen Partnern und neuen pädagogischen Konzepten möchten wir eine moderne und zukunftsorientierte Bildung in Sachsen-Anhalt gewährleisten.

Des Weiteren möchten wir die Kooperation der Schulen untereinander fördern. Zudem fordern wir, die Möglichkeit für Bildungsgutscheine zu prüfen.

Kulturangebote
Wir setzen uns für die Schaffung von Freiräumen und die Stärkung der Zivilgesellschaft ein. Wir sind der Überzeugung, dass ein engagiertes Bürgertum, Vereine und Initiativen einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung einer freien Stadtgesellschaft leisten. Daher wollen wir die Rahmenbedingungen schaffen, um bürgerschaftliches Engagement zu fördern und Freiräume für kreative Ideen und Projekte zu schaffen. Um eine effektive Förderung der Kultur zu gewährleisten, möchten wir bestehende Förderprogramme reflektieren und evaluieren.

 

Ein weiteres Anliegen ist es, die Verwendung von finanziellen Mitteln richtig und zielgerichtet einzusetzen. Wir wollen sicherstellen, dass die Fördergelder dort investiert werden, wo sie wirklich benötigt werden und einen nachhaltigen Mehrwert schaffen. Dabei ist es wichtig, die Nachfrage und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu berücksichtigen und gezielt zu fördern. Ähnlich dem Halle-Pass, der bedürftigen Personen den Zugang zu kulturellen Angeboten ermöglicht, möchten wir gezielt unterstützen und sicherstellen, dass die Förderungen und Subventionen einen positiven Effekt haben.

Darüber hinaus streben wir eine effizientere Verwaltungsstruktur an. Wir wollen bürokratische Hürden abbauen, damit Förderanträge einfacher gestellt und bearbeitet werden können. Eine schlanke und effiziente Verwaltung ermöglicht es uns, die Fördergelder effektiver einzusetzen und den administrativen Aufwand zu reduzieren. Durch eine transparente und bürgernahe Verwaltung schaffen wir die Grundlage für einen effizienten und zielgerichteten Einsatz der finanziellen Mittel. Der Einfluss der Kommunalpolitik auf die Verwaltung der Kulturträger soll so weit wie möglich  reduziert werden.

 

3. Jugendpolitik und Jugendförderung: Eine Stimme für junge Menschen sein!

Jugendparlamente

Wir befürworten die Einrichtung von direkt gewählten Jugendparlamenten und sehen dies als eine Möglichkeit, die Beteiligung und Mitbestimmung junger Menschen in kommunalen Angelegenheiten zu fördern. Als Forderung setzen wir uns dafür ein, dass Jugendparlamente über ein eigenes Budget verfügen, um ihre Aktivitäten und Projekte eigenständig umsetzen zu können. Darüber hinaus steht es den Jugendparlamenten frei, eigene weiterführende Finanzmittel zu akquirieren. Durch ein eigenes Budget erhalten Jugendparlamente die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge konkret umzusetzen und somit einen direkten Einfluss auf die Gestaltung ihrer Lebensräume zu nehmen.

 

Darüber hinaus sollten Jugendparlamente über bestimmte Kompetenzen verfügen, wie beispielsweise das Antrags- und Rederecht in kommunalen Gremien. Dadurch können junge Menschen ihre Anliegen und Perspektiven direkt in die politische Entscheidungsfindung einbringen und beratend tätig werden. Die Einbeziehung von Jugendparlamenten in kommunale Gremien stellt sicher, dass die Stimme der jungen Generation gehört und ernst genommen wird.

 

Freiräume für Jugendliche
Wir setzen uns dafür ein, Jugendlichen mehr Freiräume und Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, um ihre Interessen und Kreativität ausleben zu können. Hierzu gehören folgende Maßnahmen:

Die Schaffung von legalen Graffitiwänden, auf denen Jugendliche ihre künstlerischen Talente entfalten können. Diese Wände dienen nicht nur der kreativen Selbstexpression, sondern tragen auch dazu bei, unerwünschte Graffiti an anderen Orten zu reduzieren.

Wir erkennen die Notwendigkeit, in der Jugendarbeit neue Konzepte zu entwickeln, da aktuelle Angebote möglicherweise nicht ausreichend nachgefragt werden. Unser Ziel ist es, frische Ansätze zu finden, die besser auf die Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen eingehen.

Die Schaffung von speziellen Räumen, in denen Jugendliche ihren Hobbys nachgehen können, steht ebenfalls auf unserer Agenda. Inspiriert von erfolgreichen Beispielen wie einem Musikraum in Wernigerode, möchten wir jungen Menschen die Möglichkeit bieten, ihre kreativen und musikalischen Fähigkeiten auszuleben.

Wir streben auch die Wiederbelebung von Jugendclubs an, erkennen jedoch die Herausforderungen wie hohe bürokratische Aufwände und Mietkosten. Um diese Hürden zu überwinden, setzen wir auf eine Partnerschaft mit Unternehmen und kommunalen Wohnungsgenossenschaften, die durch Spendenfonds einen Beitrag zur Finanzierung leisten können.

Zusätzlich möchten wir temporäre “Pop-Up” Freiräume schaffen, die durch kommunale Mittel finanziert werden, denkbar sind auch Spenden durch lokale Unternehmen. Diese vielseitig nutzbaren Räume sollen nicht nur Jugendlichen, sondern auch Vereinen eine Plattform für Aktivitäten bieten und dadurch das Leben in Sachsen-Anhalts Kommunen bereichern.

Unsere Vision ist es, Jugendlichen Raum für Selbstentfaltung, Kreativität und soziale Interaktion zu geben. Wir streben nach innovativen Ansätzen und kooperativen Lösungen, um das Leben in unserer Gemeinschaft positiv zu beeinflussen und vielfältige Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung zu schaffen. Dennoch ist für uns klar, dass diese Räume nicht zu Zonen rechtsfreien Raums werden dürfen. Die Kinder und Jugendlichen bei der Erhaltung und Fortentwicklung dieser Flächen zu beteiligen, ist für uns essentiell.

 

4. Kommunalstruktur: Für Transparenz und Emanzipation!

Für notwendig halten wir bei diesem Thema den Bürokratieabbau und die Digitalisierung. Wir möchten den Verwaltungsaufwand für Bürger sowie Unternehmen reduzieren und gleichzeitig effizientere Verwaltungsprozesse schaffen. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle, um Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen und bürokratische Hürden abzubauen.

Als Idee für den Bürokratieabbau schlagen wir die Einführung von Typenbaugenehmigungen vor. Durch standardisierte Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren für bestimmte Gebäudetypen können Bauvorhaben beschleunigt und vereinfacht werden. Dies erleichtert sowohl privaten Bauherren als auch der öffentlichen Verwaltung den Bauprozess und reduziert bürokratische Hindernisse.

Wir setzen uns dafür ein, dass Bürger frühzeitig über den Ablauf aller ihrer Personaldokumente informiert werden, um rechtzeitig eine Verlängerung oder einen neuen Ausweis beantragen zu können. Dadurch sollen unnötige Verzögerungen und Probleme vermieden werden.

Um den Personalmangel in der kommunalen Verwaltung effektiv entgegenzutreten und die Bearbeitungszeit von Vorgängen maßgeblich zu beschleunigen, fordern wir den flächendeckenden Einsatz von KI-Programmen.

Wir fordern zudem, dass öffentlich-getragene Gebäude den Ansprüchen der Barrierefreiheit entsprechen (z.B. durch Rampen oder elektrisch-öffnende Türen). Des Weiteren unterstützen wir Konzepte zur sozialen Inklusion, wie den Halle-Pass, sofern es für die Kommune finanzierbar ist und eine aktive, regional angepasste Gleichstellungspolitik, wie die in Halle und Magdeburg beschlossenen Aktionspläne für Gleichstellung.

 

5. Sicherheitspolitik: Für eine sichere Umgebung!

 

Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Schwerpunkte in der Sicherheitspolitik regional stark variieren können. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Sicherheitsstrategien und -maßnahmen an die spezifischen Gegebenheiten und Bedürfnisse jeder Region angepasst werden.

Um die Sicherheitslage zu stärken, setzen wir uns für eine verstärkte Kooperation zwischen dem Ordnungsamt und der Polizei ein. Das Ordnungsamt kann dabei personell die Polizei unterstützen, insbesondere bei Aufgaben, die weniger kriminalistischer Natur sind. Diese Partnerschaft kann zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen führen und dazu beitragen, die Präsenz und Reaktionsfähigkeit in unserer Gemeinschaft zu verbessern.

Die Einführung von mobilen Polizeiwachen ist ein weiterer Schritt in Richtung erhöhter Sicherheit. Diese mobilen Einrichtungen können flexibel in verschiedenen Teilen der Region eingesetzt werden, um die sichtbare Präsenz der Polizei zu verstärken. Dies kann dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken und die Möglichkeit für schnelle Reaktionen auf sicherheitsrelevante Ereignisse zu erhöhen.

Wir fordern, die Struktur des Reginalbereichsbeamten wieder ihrem eigentlichen Nutzen zuzuführen. Diese Beamten sollen in erster Linie Ansprechpartner vor Ort sei und nicht die dünne Personaldecke der Polizei ergänzen.

 

6. Umweltpolitik: Für eine lebenswerte Kommune!

 

Die Stadtbegrünung hat für uns eine hohe Priorität. Wir möchten nicht nur öffentliche Plätze, sondern auch die Dächer von öffentlichen Gebäuden verstärkt begrünen. Diese Maßnahme trägt zur Verbesserung des Stadtklimas bei, indem sie die Temperatur reguliert, die Luftqualität erhöht und Lebensräume für Pflanzen und Tiere schafft. Wir begrüßen nachhaltige Transportmöglichkeiten, wie beispielsweise beim Ausbau von Fahrradwegen.

Eine wegweisende Forderung ist die Einführung von Biotopwertverfahren, auch als Ökopunkte bekannt. Diese innovative Herangehensweise bewertet nicht nur monetäre Aspekte, sondern berücksichtigt auch ökologische Werte bei städtebaulichen Projekten. Dadurch wird sichergestellt, dass ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Einklang mit städtebaulichen Entwicklungen stehen.

Des Weiteren setzen wir uns für eine Lockerung des Denkmalschutzes ein, um Solarpaneele auf öffentlichen Gebäuden zu ermöglichen.

 

7. Verkehrspolitik: Ohne Ideologie und Präferenz!

 

Wir erkennen die Herausforderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowohl im ländlichen Raum als auch in der Stadt an. Unser Ziel ist es, die Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und nachhaltige Verkehrslösungen zu fördern.

 

Im ländlichen Raum ist es oft schwierig, einen flächendeckenden ÖPNV anzubieten. Wir möchten die Vernetzung von Verkehrsmitteln fördern und die Bildung von Mobilitätshubs unterstützen. Diese Mobilitätszentren sollen als zentrale Anlaufstellen dienen, an denen mindestens einmal pro Stunde ein Bus oder Zug verkehrt. Zusätzlich sollen dort Mitfahrgelegenheiten, Fahrradverkehr, Rufbusse, E-Scooter, Autos und Mopeds zur Verfügung stehen. Zudem ist es wichtig, eine sichere Abstellmöglichkeit für die verschiedenen Mobilitätsmittel bereitzustellen. Hierfür sollen vermehrt private Anbieter angeworben werden.

 

Die Vernetzung der Verkehrsanbieter ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verkehrsunternehmen können nahtlose Verbindungen und ein effizienter Austausch von Informationen gewährleistet werden.

 

Auch in den Städten möchten wir die Mobilität verbessern. Wir setzen uns für Park-and-Ride-Angebote an den Endhaltestellen des ÖPNV ein und möchten diese kostengünstig anbieten.

Wir lehnen jedoch die Idee einer komplett autofreien Innenstadt ab. Es ist wichtig, eine ausgewogene Verkehrspolitik zu verfolgen, die die Bedürfnisse verschiedener Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. Dies beinhaltet die Schaffung sicherer und attraktiver Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Verkehr, während gleichzeitig angemessene Parkmöglichkeiten für Autos vorhanden sein sollten.

 

Insgesamt setzen wir uns für eine verbesserte Mobilität im ländlichen Raum und in der Stadt ein. Durch die Förderung von Vernetzung, Mobilitätshubs, einer besseren Zusammenarbeit zwischen Verkehrsanbietern und einer ausgewogenen Verkehrspolitik möchten wir nachhaltige und effiziente Mobilitätslösungen schaffen, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden. Perspektivisch fordern wir eine Abschaffung der einzelnen Tarifzonen. Den Tarifzonendschungel abzuschaffen und Verkehrsverbünde zu fördern, leistet einen enormen Beitrag zur Attraktivität des ÖPNV.

 

Wir setzen uns für eine Verkehrsplanung ein, die den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird. Bei Hauptverkehrsadern sehen wir die Notwendigkeit, den Verkehr in die Innenstädte zu erleichtern. Dabei sollte jedoch auch der Radverkehr berücksichtigt werden. Wir möchten den Fahrradverkehr durch die Schaffung von geeigneten Radwegen und Fahrradstraßen auf kleineren Parallelstraßen fördern. Dies ermöglicht eine bessere Verkehrssicherheit und trägt zur Entlastung der Hauptverkehrsadern bei.

 

Wir befürworten die Übertragung von Parkplatzgebühren in kommunale Hände. Dies ermöglicht den Kommunen, die Parkplatzpolitik entsprechend ihren Bedürfnissen und Zielen zu gestalten. Dabei sollten die Parkplatzgebühren in bestimmten Größenordnungen festgelegt werden, um eine ausgewogene Nutzung des Parkraums zu fördern und Anreize für alternative Verkehrsmittel zu schaffen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Parkgebühren angemessen und fair sind, um eine Belastung für die Bürgerinnen und Bürger zu vermeiden. Zudem Fordern wir nachfragegesteuerte Parkgebühren.

 

8. Wirtschaftspolitik: Neue Konzepte ohne Regulierung

 

Ansiedlung

Wir erkennen den Leerstand als ein Problem in den Innenstädten an und setzen uns für die Entwicklung eines umfassenden Innenstadtskonzepts ein. Um diesem Problem entgegenzuwirken, möchten wir gezielte Investitionen in den Leerstand tätigen. Dies beinhaltet den Ankauf von leerstehenden Immobilien, um sie anschließend kostengünstiger an Unternehmen oder Co-Working Spaces zu vermieten. Durch diese Maßnahmen wollen wir einen Beitrag zur Belebung der Innenstädte leisten und attraktive Arbeits- und Lebensräume schaffen. Ein Möglichkeit sehen wir in progressiven Innenstadtkonzepten, wie in skandinavischen Städten, welche von konsumorientierung weggehen und in Richtung Arbeits- und Aufenthaltsorte gestaltet werden.

 

Gleichzeitig fordern wir das Land auf, solche Projekte nicht von der Kommunalaufsicht streichen zu lassen. Es ist wichtig, dass die Kommunen die Möglichkeit haben, Leerstandsprojekte eigenständig umzusetzen und zu verwalten. Bei Bedarf sollten auch Kooperationen mit kommunalen Wohnungsgenossenschaften in Betracht gezogen werden, um eine effektive Nutzung des Leerstands zu gewährleisten.

 

Um die Attraktivität des Leerstands zu erhöhen, können ggf. Mietpreiserlasse geprüft werden. Dies würde es den Mietern ermöglichen, kostengünstig Räumlichkeiten im Leerstand zu nutzen und somit die Auslastung zu erhöhen. Gerade die Förderung von studentischem Leben in den Innenstädten ist für uns enorm wichtig. Kommunen sollen gerade für junge Menschen besondere Angebote der Kooperation in den Innenstädten schaffen und die Hürden für die jungen und innovativen Ideen so gering wie möglich halten.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ein aktives Leerstandsmanagement. Wir möchten die Leerstände aktiv anbieten und bewerben, um potenzielle Interessenten auf die Möglichkeiten hinzuweisen. Dies kann durch gezielte Marketingmaßnahmen und eine transparente Informationspolitik erfolgen.

 

Wir befürworten eine Privatisierung von kommunalen Unternehmen und Unternehmen mit kommunalen Anteilen. Dabei ist es wichtig, eine umfassende Analyse der jeweiligen Situation durchzuführen und die Auswirkungen einer Privatisierung auf die Interessen der Bürger  sowie auf die Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu bewerten.

 

Wir erkennen die Problematik verfallener Innenstädte an und setzen uns für die Renovierung der historischen Bausstruktur ein. Unser Ansatz besteht darin, die Sanierung und Renovierung bestehender Gebäude vor Neubauten zu priorisieren. Wir sind der Überzeugung, dass die Wiederherstellung und Pflege des historischen Erbes einer Stadt zu ihrer Identität und Attraktivität beitragen. Wir müssen allerdings verhindern, dass die historische Bausubstanz und der Denkmalschutz dafür sorgen, dass eine weitergehende, besonders auch wirtschaftliche Nutzung, unmöglich wird. Gemeinsam mit den zuständigen Denkmalschutz- und Baubehörden muss ermöglicht werden, dass die historische Fassade bestehen bleibt, die eigentlichen Räumlichkeiten jedoch modern und innovativ gestaltet werden können. Um dies zu erreichen, möchten wir ähnliche Förderungen für energetische Sanierungen und Renovierungen bereitstellen, wie sie derzeit für Neubauten angeboten werden.

 

Wir setzen uns auch für die Einführung von Business Improvement Districts (BIDs) ein. Business Improvement Districts sind geografische Gebiete, in denen Unternehmen gemeinsam arbeiten, um die Infrastruktur, das Marketing und die Entwicklung zu verbessern. Durch die Einführung von BIDs können lokale Unternehmen enger zusammenarbeiten, um ihre Geschäftsumgebung attraktiver zu gestalten und das wirtschaftliche Wachstum zu fördern. Dies ermöglicht eine effektive Nutzung der Ressourcen und eine gezielte Verbesserung der Geschäftsinfrastruktur, was letztendlich zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und zur Schaffung einer positiven Umgebung für Unternehmen und Bürger beiträgt.

 

Angebote für  junge Menschen
Der Wegzug junger Menschen aus der Region hat zur Folge, dass ein Bedarf an zusätzlichen Angeboten entsteht, um die Attraktivität der Region für diese Altersgruppe zu erhöhen.

Es ist wichtig festzuhalten, dass lokale Unternehmen oftmals nicht ausreichend von Universitäten und Bildungseinrichtungen angesprochen werden. Hierbei geht es darum, dass die Universitäten und Bildungseinrichtungen nicht ausreichend mit den lokalen Unternehmen zusammenarbeiten, um den Studierenden Möglichkeiten für Praktika, Projekte oder zukünftige Arbeitsplätze zu bieten.

Es sollte beachtet werden, dass Unternehmen nicht nur auf Universitäten beschränkt sind, sondern auch in die Schulen involviert werden können. Die Einbindung von Unternehmen in schulische Aktivitäten kann den Schülern Einblicke in die Arbeitswelt ermöglichen und sie auf potenzielle Karrieremöglichkeiten vorbereiten.

Die Vermittlung und Koordination dieser Beziehungen zwischen Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Schulen kann durch die Kommune erfolgen. Die Kommune kann als Vermittler auftreten, um sicherzustellen, dass sowohl die Bildungseinrichtungen als auch die Unternehmen in der Region eng zusammenarbeiten. Dies kann dazu beitragen, die lokale Wirtschaft zu stärken, die Bildung der Schüler zu verbessern und letztendlich dazu beitragen, den Wegzug junger Menschen aus der Region zu reduzieren.

 

Steuern 

Wir setzen uns für die Abschaffung sogenannter “Bagatellsteuern” wie Hundesteuer, Bettensteuer, Zweitwohnsteuer und Vergnügungssteuer ein. Diese Steuern stellen für Bürger sowie Unternehmen eine unnötige finanzielle Belastung dar. Wir sind der Ansicht, dass die  Abschaffung dieser Steuern zu einer Entlastung der Steuerzahler und zu einer Stärkung der kommunalen Wirtschaft beiträgt

Wir fordern die Senkung der Grundsteuer und der Gewerbesteuer auf das gesetzliche Minimum. Dabei setzten wir uns dafür ein, die Grundsteuer auf ein niedrigeres Niveau zu bringen, um die finanzielle Belastung für Haus- und Grundstückseigentümer zu reduzieren. Gleichzeitig streben wir an, die Gewerbesteuer zu senken, um lokale Unternehmen zu entlasten und somit die Geschäftstätigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region zu fördern. Durch diese Maßnahmen wollen wir die Steuerlast für Bürger und Unternehmen verringern und positive Impulse für die lokale Wirtschaft setzen.

Im Allgemeinen lehnen wir die Erhöhung von Steuern ab. Wir möchten die Hebesätze entsprechend anpassen, um eine moderate und gerechte Besteuerung sicherzustellen. Neue Steuern, wie die Verpackungssteuer, lehnen wir ab.

Die Jungen Liberalen setzen sich für eine nachhaltige Haushaltsführung ein. Der Abbau kommunaler Altschulden soll konsequent vorangetrieben und keine neuen Schulden aufgenommen werden. Eine Tilgung von kommunalen Schulden durch Bund und Land lehnen wir ab.

 

 

Unser Upgrade für Sachsen-Anhalt – Das Zukunftsprogramm der Jungen Liberalen

Sachsen-Anhalt hat mutige Menschen und großes Potenzial. Doch mit dem Strukturwandel und der demographischen Entwicklung stehen unserem Land auch zwei enorme Herausforderungen bevor. Dem wollen wir mit unserer optimistischen und zukunftsorientierten Politik entgegentreten. Anstatt auf Populismus und Polarisierung setzen wir auf ein modernes Wirtschafts-, Bildungs- und Digitalisierungsprogramm. Als starke liberale Kraft der Mitte und Stimme der Vernunft wollen wir Sachsen-Anhalt in die Zukunft und nicht zurück in die Vergangenheit führen.

Weltbeste Bildung, statt hinteres Mittelfeld

  1. Bildung First: Wir fordern ein umfassendes Investitionsprogramm für unsere Schulen und eine Priorisierung der Bildungsausgaben im Landeshaushalt.
  2. Digitale Bildung ist mehr als nur Smartboards: Ein modernes Bildungskonzept, das digitale Bildung da einbringt, wo sie auch wirklich sinnvoll ist.
    • Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss Schülern einen echten Mehrwert beim Lernen bieten.
    • Alle Schulen sollen zeitnah mit moderner Technik ausgestattet und Lehrkräfte umfassend fortgebildet werden. Außerdem muss für alle weiterführenden Schulen ein landesweites digitales Lernportal geschaffen werden.
    • Ab der vierten Klasse brauchen wir eine digitale Grundbildung, die Kindern die Chancen und Gefahren der multimedialen Technik erklärt.
  1. Schluss mit dem Unterrichtsausfall! Wir fordern ein umfassendes Sofortprogramm gegen den Lehrermangel. Verbeamtungen und feste Quoten werden nicht ausreichen:
    • Überstunden auf Wunsch ausbezahlen und Quereinsteiger einsetzen, wenn dies pädagogisch sinnvoll ist.
    • Besondere Anreize für Lehrstellen in Mangelregionen: finanzielle Prämien, vergünstigter ÖPNV, spätere Anstellung am Wunschort, …
    • Das Land muss wieder als attraktiver Arbeitgeber auftreten und in Kooperation mit anderen ost- und mitteldeutschen Ländern aktiv junge Lehrkräfte und Referendare werben.
    • Ein neues Fortbildungskonzept, das Lehrern mehr und bessere Fortbildungen bietet und zu weniger Unterrichtsausfall führt.
  1. Kein Kind soll mehr ohne Abschluss die Schule verlassen. Statt aber das Niveau immer weiter zu senken, fordern wir:
    • Kindergärten dem Bildungsministerium unterstellen und im letztem Kindergartenjahr besser auf die Einschulung vorbereiten.
    • Gemeinsamen Grundschulunterricht bis zur sechsten Klasse, damit Schüler ihre Stärken besser entwickeln können und eine Flexible Grundschule, in der die erste und zweite Klasse je nach Begabung und Wunsch der Eltern in ein, zwei oder drei Jahren absolviert werden können.
    • Einen Ausbau der Schulsozialarbeit, kleinere Klassen und bessere Förderangebote für Schüler in aktiver Zusammenarbeit mit Vereinen und Unternehmen.
    • Effektive Schulsozialarbeit braucht einen langfristigen Finanzierungsrahmen, der geschaffene Strukturen nicht nur für wenige Jahre, sondern dauerhaft sichert.
    • Gleichzeitig mehr Angebote für besonders begabte und engagierte Schüler. Ehrgeiz und Leistung müssen belohnt und gefördert werden.
  1. Statt einer Zentralsteuerung aus Magdeburg sollen Schulen beim fachlichen Schwerpunkt sowie Personal- und Budgetentscheidungen wieder deutlich eigenständiger entscheiden dürfen.
  2. Freiheit für Studenten, Forscher und Hochschulen:
    • Ausbau der Finanzierung und Einführung von nachgelagerten Studienbeiträgen.
    • Keine politisch oder ideologisch motivierte Einschränkung der Forschungsfreiheit und klare Ablehnung der Zivilklausel.
    • Wahlfreiheit für Studenten: Abschaffung des Zwangssemesters in der VS.
    • Ein attraktives Arbeitsumfeld für Forscher und Unternehmer, das Absolventen aussichtsreiche Perspektiven in Sachsen-Anhalt bietet.

Zukunftsregion, statt strukturschwacher Raum

  1. Highspeed-Internet fürs ganze Land
    • Ein ambitionierter und verpflichtender Ausbauplan, mit beschleunigten Planungsverfahren und einer effizienten Bauförderung durch Gigabit-Gutscheine.
    • Falls notwendig alternative Verlegetechniken, beispielsweise überirdisch, aber keine Kombination von Glasfaser und Kupferkabel (Vectoring) oder Einsatz der Richtfunkstreckentechnologie.
  1. Eine digitale Verwaltung für alle
    • Zentrale Behördendienstleistungen sollen schnell und unkompliziert digital vom eigenen Rechner oder Smartphone erledigt und Termine beim Amt zum Ausnahmefall werden.
    • Ein einheitliches eGovernement-System, an das Kreise und Kommunen einfach andocken können.
  1. Endlich effektiv Bürokratie abbauen:
    • Ein Verfallsdatum für staatliche Verordnungen und eine One-in-two-out-Regelung: Für jede neue Regulierung müssen zwei ältere wieder abgeschafft werden.
    • Ein Behörden-TÜV, der staatliche Maßnahmen auf unverhältnismäßige Einschränkungen der Bürger prüft und ob ein privater Anbieter die Aufgabe nicht besser erfüllen kann.
    • Eine online Verfahrensverfolgung und strikte Fristenregelung für die Verwaltung.
    • Abschaffung der Sonderregelung von stillen Feiertagen. Außer am Volkstrauertag sollen Tanz- und öffentliche Sportveranstaltungen zukünftig an allen Feiertagen erlaubt sein, solange die religiösen Feierlichkeiten nicht gestört werden.
  1. Dauerhaftes und konkurrenzfähiges Wirtschaftswachstum, durch die Umwandlung strukturschwacher Gebiete in Chancenregionen mit besonderen wirtschaftlichen Anreizen:
    • Beschleunigte Flächennutzungsplanungen, Bauleit- und Genehmigungsverfahren sowie die priorisierte Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen.
    • Erleichterte Unternehmensgründungen und Anpassungen im Arbeitsrecht sowie die partielle Abschwächung oder Aussetzung einzelner Umweltschutzstandards.
    • Niedrigeren Steuersätze, zum Beispiel bei der Grunderwerbssteuer und Erstattung von Steuerausfällen bei den Kommunen.
  1. Wecken wir Sachsen-Anhalts Gründergeist und Innovationskraft:
    • Nirgendwo soll es leichter sein ein Unternehmen zu Gründen. Wir wollen vereinfachte Anträge, digitale Gründungen und ein bürokratiefreies erstes Jahr.
    • Das Land muss seine Programme zur Unterstützung von Gründern besser bewerben und einfacher zugänglich machen. Bestehende Förderprogramme sollen verstärkt für Gründungen aus dem nicht akademischen Bereich geöffnet werden.
    • Der Unternehmergeist beginnt in der Schule: Jeder Schüler soll das Fach Wirtschaft wählen können und die Unternehmensgründung aktiv als möglicher Berufseinstieg beworben werden.
  1. Eine neue Imagekampagne für Sachsen-Anhalt: Wir wollen unser Bundesland wieder als attraktives Reiseziel und produktiven Wirtschaftsstandort in der Mitte Deutschlands und Europas in den Köpfen der Menschen verankern.

Freiheit in einem sicheren Land

  1. Demokratie verteidigen, Verbrechen verhindern, Extremismus bekämpfen!
    • Für eine leistungsfähige Landespolizei, Justiz und einen effektiven Verfassungsschutz – Die bestehenden Personal- und Qualitätsprobleme müssen offen angesprochen und gelöst werden.
    • Unsere Landesbeamten in Polizei und Justiz sind tagtäglich Risikosituationen ausgesetzt. Um ihre Gesundheit langfristig zu schützen, müssen flächendeckend Supervisionsangebote geschaffen werden.
    • Eine moderne Polizeiausbildung mit mehr Raum für Spezialisierung und die Öffnung von Beamtenlaufbahnen für Quereinsteiger, beispielsweise im IT-Bereich.
    • Ein unabhängiges Fehler- und Qualitätsmanagement, das Probleme und Beschwerden analysiert und auch die notwendigen Konsequenzen zieht.
    • Null Toleranz gegenüber politischem und religiösem Extremismus sowie ein Ausbau der politischen Bildung, die die Werte unserer liberalen Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft vermittelt. Projekte, die sich nicht klar zur freiheitlichen Demokratischen Grundordnung bekennen, sollen keinerlei staatliche Unterstützung erhalten.
    • Statt pauschaler Verurteilung der Online-Kultur und Gaming-Szene setzen wir uns für neue effektive Antworten auf das Problem der Radikalisierung im Internet ein.
    • Wir fordern eine konsequente Aufarbeitung der SED-Diktatur in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie eine Aufstockung der Landesmittel hierfür.
  1. Mach den Dealer arbeitslos:
    • Sachsen-Anhalt soll sich für eine bundesweite Freigabe von Cannabis einsetzen.
    • Suchtkranke und Menschen mit Drogenproblemen brauchen gesellschaftliche Unterstützung. Daher muss die medizinische und psychologische Hilfe ausgebaut und Drug-Checking angeboten werden.
    • Zur Entlastung von Polizei und Justiz sollen Verfahren gegen Besitzer von kleinen Mengen eingestellt werden. Stattdessen fordern wir ein konsequentes Vorgehen gegen kriminelle Dealer-Banden und insbesondere Produzenten harter Drogen.
  1. Modernste Gesundheitsversorgung, auch auf dem Land:
    • Eine lückenlose Vernetzung des ambulanten und stationären Sektors für eine bessere Betreuung beim Übergang zwischen Hausarzt und Krankenhaus.
    • Innovative und attraktive Angebote für Landärzte: Pauschalvergütung, Rotationsmodelle, Landarztstipendien, unkomplizierte Anerkennung eines Studiums im EU-Ausland, …
    • Mehr Gemeindeschwestern zur medizinischen Grundversorgung immobiler Patienten und Bedürftiger in ländlichen Gebieten.
    • Abbau überflüssiger Bettenkapazitäten in kleinen Krankenhäusern und Aufbau regionaler Rettungsstationen, die stattdessen die Erstbehandlung von Patienten übernehmen.
    • Einrichtung eines medizinischen Shuttle-Service und mobiler Arztpraxen für dünn besiedelte Gebiete. Diese müssen über die gleiche Ausstattung wie eine reguläre Arztpraxis verfügen.
  1. Verkehr und ÖPNV neu denken:
    • Attraktive Rahmenbedingungen für Car-/Bike-/…sharing Firmen im gesamten Landesgebiet, als Alternative zum klassischen ÖPNV. Insbesondere private Fahrdienstleister brauchen endliche eine eindeutige Rechtsgrundlage.
    • In Kooperation mit Unternehmen Testgebiete für autonomen ÖPNV und autonomes Fahren im ländlichen Raum schaffen.
    • Liberalisierung des Taximarktes: Aufhebung des Pooling-Verbots, sodass mehrere Personen ein Taxi parallel nutzen können. Außerdem eine Lockerung der Ortskundeprüfung und Ersetzung der Fixpreise durch eine Preisobergrenze.
    • Technologieoffene Förderung des ÖPNV, statt wie bisher eine einseitige Fokussierung auf Elektrobusse. Hier soll sich die in der Praxis am besten geeignete Antriebstechnik durchsetzen.
  1. Umweltschutz und Landwirtschaft: Gemeinsam mehr erreichen!
    • Wir setzen auf einen technologieoffenen Umweltschutz mit Sinn und Verstand statt auf Ideologie und Moralisierung. An Stelle von staatlicher Sektor Planung, soll Sachsen-Anhalt auf einen deutlich effektiveren, umfassenden europäischen CO2-Handel hinwirken. So kann das Ziel, CO2-Emmisionen dauerhaft zu senken, am besten erreicht werden
    • Einen Landesaktionsplan zur effektiven Nutzung von CO2 als Ressource.
    • Gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein umfassendes Konzept zum Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt erarbeiten. Dieses muss zukunftsfest sein und soll nicht dauerhaft von Subventionen abhängen.
    • Beim Umweltschutz wollen wir eng mit Unternehmen und Landwirten zusammenarbeiten. Nur gemeinsam sind Fortschritte möglich.
    • Wir wollen eine moderne, zukunftsfähige Digitale Landwirtschaft. Dafür müssen die gesetzlichen Grundlagen geschaffen sowie die notwendige Infrastruktur ausgebaut werden.

Mehr Eigenverantwortung auf allen Ebenen

  1. Strikte Einhaltung der Schuldenbremse für Land und Kommunen. Keine unverhältnismäßigen Aufwendungen für einzelne Regionen und Projekte.
  2. Mehr Föderalismus wagen
    • Der neue Länderfinanzausgleich verwischt die Grenzen zwischen Geber- und Nehmerländern und setzt weiterhin keine Sparanreize; verleiht dafür aber dem Bund unverhältnismäßige zentralstaatliche Kompetenzen.
    • Wir fordern eine transparente Neuregelung, die klare fiskalische Verantwortung schafft. Einnahmen und Ausgaben von Bund, Land und Kommune müssen für Bürger wieder nachvollziehbar sein und haushälterische Misswirtschaft nicht durch Blankoschecks entlohnt werden.
    • Der zunehmende Zentralismus lähmt eine innovative föderale Gesetzgebung und verhindert regionale und lokale Lösungen. Wir brauchen mehr Föderalismus und einen Wettbewerb der Länder untereinander. Sachsen-Anhalt soll sich daher verstärkt dafür einsetzten, dass wieder mehr Aufgaben und Steuerhoheiten auf die Länder übertragen werden.
  1. Rundfunkbeitrag senken
    • Die Landesregierung soll jede weitere Erhöhung des Rundfunkbeitrages ablehnen und auf eine zukünftige Senkung hinwirken.
    • Sachsen-Anhalts Vertreter sollen sich in den Rundfunkräten für weniger Sender und eine Rückbesinnung auf den Informations- und Bildungsauftrag einsetzen.

 

Jung. Liberal. Kommunal. – Das Programm zur Kommunalwahl 2019

DEINE STADT UND DU

Verkehr

Die Jungen Liberalen Sachsen-Anhalt setzen sich für eine moderne Verkehrsinfrastruktur ein. Wir sehen die Herausforderungen, welche in den kommenden Jahren auf unsere Kommunen zukommen werden. Wir stellen uns gegen Dieselfahrverbote und arbeiten daher an den Voraussetzungen diese zu verhindern. Hierzu möchten wir inter- und multimodale Verkehrswege fördern und Mobilität flächendeckend sicherstellen.

Wir setzen uns für einen starken und attraktiven ÖPNV ein.

Durch ein einheitliches Ticketsystem möchten wir verbundübergreifende Fahrten in Sachsen-Anhalt vereinfachen:

  • Verbundübergreifend
  • Transparent
  • Bestpreisgarantie bei elektronischen Tickets

Neue Bahnen und Busse sollen der Zukunft gewachsen sein:

  • Barrierefreie Fahrzeuge und Haltestellen
  • Klimaanlagen für den Überlandverkehr
  • Lademöglichkeiten für Smartphones
  • Vorrüstungen für W-LAN

Auf dem Land möchten wir innovative ÖPNV-Konzepte testen und fördern:

  • Mobilitätsgarantie
  • Förderung von Mitnahmeangeboten
  • Ausbau von Bürgerbussen
  • Kombinationsbusse und Busanhänger auch für LKW

In den Städten möchten wir den ÖPNV weiter stärken:

  • mehr Nachtlinien
  • dichteres und enger getakteres Netz.
  • Anschlussgarantie

Wir fordern zudem die Einrichtung von Flächen für Car- und Bikesharinganbieter, sowie mehr Sicherheit für Fußgänger durch barrierefreie Wege. Lichtsignalanlagen sollen mit akustischen Signalgebern ausgestattet werden. An Kreuzungen und Einmündungen sind barrierefreie Übergänge für Rollstuhlfahrer und Blindenleitsystem bei Baumaßnahmen zu schaffen.

Den Anteil der mit Fahrrädern zurückgelegten Wege möchten wir erhöhen. Hierzu fordern wir die Berufung von Radkoordinatoren, welche sich insbesondere mit Fragen der Fahrradförderung und der Vermittlung zwischen den Verkehrsteilnehmern im öffentlichen Raum beschäftigen. Gegen Falschparker auf Radwegen wollen wir konsequent vorgehen. Die Wegweisung der Radwege soll vollständig sein.

Wir fordern die Innenstädte und Ortskerne vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Hierzu sollen mehr Umgehungsstraßen gebaut und Lücken im Straßenverkehrsnetz geschlossen werden. Durch intelligente Verkehrssteuerungssysteme wollen wir Staus vermeiden und damit die Emissionen senken. Unnötige Verkehrszeichen wollen wir abbauen. Wir sprechen uns gegen ein allgemeines Tempolimit von 30 km/h innerorts aus. Auf geeigneten Straßen soll die Geschwindigkeit auf 70 km/h erhöht werden.

Der Individualverkehr bleibt auch langfristig wichtigstes Standbein der ländlichen Mobilität. Dafür sind durch Ausbau einer modernen und leistungsfähigen Straßeninfrastruktur, unter einzelfallbezogener Zurückstellung naturschutzfachlicher Belange die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.

Gleichwohl unterstützen wir einen nachfragegerechten ÖPNV. Ziel sind flexible Lösungen vor Ort, die eine starre und teure Überversorgung verhindern, indem sie sich den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen anpassen. Bürgerschaftliches Engagement und nachbarschaftliches Miteinander haben gerade in kleinsten Ortschaften das Potenzial öffentliche Angebote wirksam zu ergänzen. Die öffentliche Hand kann hier häufig als Koordinationsplattform dienen, und sich so auch selbst dank der anerkennenswerten Tätigkeit engagierter, eigenverantwortlicher Ehrenamtlicher finanziell entlasten.

Stadtentwicklung

Städte und Kommunen prägen ihr eigenes Bild nach innen und nach außen. Dafür sollen effektive und zeitgemäße Kommunikationsmittel gefunden werden, um die Attraktivität für Einwohner und Touristen zu steigern. Hier sind innovative Köpfe gefragt, die das Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten und es in der Stadt präsent machen. Außerdem hat die Vernetzung mit anderen Städten und Verbänden eine hohe Priorität.

Zu einer gesunden Stadt- und Stadtteilentwicklung gehört ein ausgewogenes Zusammenspiel von Wohnraum, Gastronomie und Freizeitmöglichkeiten, sowie Grünflächen und -anlagen. Wir fordern, dass Städte und Kommunen vorhandenes Bauland ausweisen und die Verfahren zum Erwerb vereinfachen. Dabei sind Lüftungsschneisen einzuplanen. Die Grünanlagen sollen erhalten und kultiviert werden, denn Sie dienen dem Wohlempfinden der Einwohner, Verschönern das städtische Umfeld und tragen der Schadstoffreduzierung bei. Dazu zählen Alleen, Living Walls und Versickerungsflächen, sowie Kleingartenanlagen. Außerdem sollen multifunktionale Flächen geschaffen werden, die die Vorteile von Erhohlungs- und Wasserrückhalteflächen verbinden.

Außerdem fordern wir:

  • die Entwicklung von Naherhohlungsgebieten
  • die Inbetriebnahme erneuerbarer Energien an kommunalen Gebäuden prüfen

Sicherheit und Ordnung

Für uns Junge Liberale steht das Rechtsstaatprinzip im Mittelpunkt. Wir fordern, je nach Erfordernis, eine höhere Präsenz von Polizei, Ordnungsamt und Streetworkern. Ihre Zusammenarbeit ist zu stärken. Jedoch darf die Stärkung der Exekutive nur so erfolgen, dass die Privatsphäre nicht eingeschränkt wird. Eine Videoüberwachung ist deshalb nur in und vor sicherheitsrelevanten Einrichtungen akzeptabel. Sie darf nicht zur Verlagerung von Kriminalität führen. Außerdem fordern wir:

  • ein Verbot von Glasflaschen auf Großveranstaltungen
  • eine angemessene Ausstattung und Finanzierung des Katastrophenschutzes
  • Ein Verkaufsverbot von Alkohol in Spätis ist entschieden abzulehnen. Dies löst keine Probleme, sondern schränkt Konsumenten nur unnötig ein, während etwaiger Alkoholmissbrauch nur an andere Orte verlagert wird.

Ehrenamt

Das Ehrenamt ist zu stärken. Um das Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu wecken und den Erstkontakt herzustellen, sollen die Städte und Kommunen auf Ihrer Homepage eine Auflistung möglicher Engagementmöglichkeiten führen. Die Durchführung von „Tagen des offenen Ehrenamtes“ soll von den Kommunen aufgegriffen werden. Zudem soll das jugendpolitische Engagement gestärkt werden, in dem Jugendparlamente geschafft werden. Diese sollen über ein gewisses Budget verfügen, mit dem nicht extremistische, jugendrelevante Projekte entstehen können.

DIE VERWALTUNG BRAUCHT EIN UPDATE

Für uns ist die Verwaltung Dienstleister des Bürgers und der Unternehmen. Ihre Arbeit muss sich daher an den Bedürfnissen der Bürger orientieren und das Selbstverständnis und die Kommunikation gegenüber dem Bürger müssen dies wiederspiegeln.

Für ein „Für-den-Bürger-Amt“

Das Bürgeramt ist das zentrale Dienstleistungscenter für den Bürger. Dies soll man zukünftig auch an der Gestaltung und dem Angebot spüren. Wir fordern arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten. So soll das Bürgeramt auch samstags geöffnet haben, zweimal wöchentlich bis 20:00 Uhr und zweimal wöchentlich ab 06:00 Uhr. Behördengänge sollen mittels Vorabtermin und spontan mit Wartezeit möglich sein. Die Gebühren für Serviceleistungen dürfen maximal kostendeckend sein, manche Leistungen, wie der Kirchenaustritt müssen kostenlos sein. Gleiches gilt für gesetzlich notwendige Leistungen (z.B. Personalausweis). Auch auf den Internetseiten der kommunalen Verwaltung muss sich der Servicegedanke fortsetzen. Die Behörden sind hier dazu aufgefordert, ihre Seiten intuitiv bedienbar, barrierefrei und leicht verständlich aufzubauen. Da sich das Angebot an alle Bürger der Kommune richtet, muss auch an Wickelräume und Behinderten-Toiletten gedacht werden. Auf den Toiletten sollten Damenhygieneartikel und Kondome erhältlich sein. Des Weiteren fordern wir, dass Organspendeausweise ausliegen sollen, auf welche die Beamten auch hinweisen.

Ordnung, aber freundlich –  Bürgerorientiertes Ordnungsamt

Die Arbeit des Ordnungsamtes muss verbessert werden. Das örtliche Ordnungsamt soll sich auf Serviceleistungen konzentrieren und so einen Mehrwert für den Bürger darstellen, statt nur für das Ausstellen von Parkknöllchen bekannt zu sein. Mithilfe seiner Arbeit soll die Polizei entlastet werden, der Bedarf nach besserer Erreichbarkeit muss überprüft werden.

Um die Arbeit der kommunalen Einrichtungen zu verbessern, fordern wir die Einführung eines kommunalen und benutzerfreundlichen Meldesystems, mit welcher Straßenschäden, defekte Laternen, volle öffentliche Mülleimer, Verschmutzungen und ähnliches gemeldet werden können. Dieses System soll jedoch nicht zur Erfassung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten dienen. Als Vorbild kann hier das Züricher Modell (www.zueriwieneu.ch) dienen. Eine Erreichbarkeit per Internetseite und App sollte sichergestellt werden.

Ausgeglichen, schlank und Transparent – Die Kommunalfinanzen

Der Arbeit der Kommune soll ein schlanker und ausgeglichener Haushalt zugrunde liegen. Auf der Ausgabenseite sollte für kommunale Gesellschaften die größtmögliche Transparenz, insbesondere in Bezug auf die Einbeziehung von Stadträten und Kreistagen, geschaffen werden. Eine Senkung der Ausgaben sollte durch eine effizientere Verwaltungsarbeit angestrebt werden.

Entlastungen für den Bürger sollten soweit wie möglich geschaffen werden.

Beamtenstellen im Öffentlichen Dienst

Die Verbeamtung sollte Stellen mit hoheitlichen Aufgaben vorbehalten bleiben. Daher fordern wir die verstärkte Verwendung von Verwaltungsfachangestellten in der kommunalen Verwaltung. Positionen, die nach dieser Regel nicht mehr mit Beamten besetzt werden, sollten danach attraktiver gestaltet werden, um eine gleiche Qualität der Arbeitsplätze im Vergleich zu noch verbeamteten Kollegen zu sichern.

 

DIE WIRTSCHAFT VORANBRINGEN

Arbeitsmarktpolitik

Die Entwicklung des örtlichen Arbeitsmarktes ist von zentraler Bedeutung. Sie ist entscheidend für das Einkommensniveau der Menschen und trägt zum allgemeinen Wohlstand einer Stadt bei. Auch die Ansiedlung mehrerer Unternehmen, die Tätigkeiten mit ähnlichen Anforderungsprofilen anbieten, heben das Lohnniveau der Region.

Gerade die Kommunen in Sachsen-Anhalt müssen an der Attraktivität für Unternehmensgründungen und -ansiedlungen arbeiten. Dem Wegzug von Fachkräften und Studiumsabsolventen muss mit diesen Ansiedlungen begegnet werden.

Das Stadtmarketing und die gezielte Anwerbung müssen verbessert werden. Der Logistikstandort im Süden Sachsen-Anhalts und die Nähe zu entscheidenen Zulieferern und Kunden muss herausgestellt werden.

Es soll darauf hingearbeitet werden, dass die Verwaltung bürokratiearm und serviceorientiert wird.

Investitions- und Gewerbeflächen müssen Erschlossen werden und für Interessenten leicht zur Verfügung stehen.

Sicherstellung einer guten verkehrstechnischen und digitalen Infrastruktur.

Der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden muss bekämpft werden. Um die Azubi-Suche für Unternehmen zu verbessern, sollen Netzwerke zwischen den Kammern (IHK und HWK), Unternehmen und Schulen geschaffen werden. In Projekttagen sollen sich regionale klein- und mittelständische Unternehmen vorstellen können.

Unterstützung des zweiten Bildungsweges als Teil des lebenslangen Lernens und der Qualifizierung für höhere Tätigkeiten.

Das Preisniveau für Energie muss sinken. Dafür müssen beispielsweise Strom-Durchleitungsgebühren abgeschafft werden.

Unternehmensgründung fördern

Die Arbeit von Gründerzentren soll erweitert werden. Sie sollen auch über die Stadtgrenzen hinaus fungieren und von den Gemeinden – z.B. durch Einwohnermeldeämter – beworben werden. Diese haben mitzuteilen, wo sich das nächste Gründerzentrum befindet, welche passenden IHK-Veranstaltungen in der Region stattfinden und wo es Co-Working-Spaces gibt.

Steuern

Im Durchschnitt ist der Gewerbesteuerhebesatz in Sachsen-Anhalt zwar nicht in der Spitze, dennoch gibt es regionale Unterschiede. Gerade in ländlichen Gebieten, deren Standortnachteile durch einen geringeren Hebesatz ausgeglichen werden könnten, ist der Satz oft noch zu hoch. Wir fordern daher, diesen vor allem dort zu senken. Beispielsweise ist der Gewerbesteuerhebesatz im Harz über dem Durchschnitt im Land, was aufgrund der hiesigen wirtschaftlichen Lage nicht begründbar ist.

Breitband- und 5G-Ausbau

Der Zugang zu schnellem Internet stellt in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und für jedes Unternehmen- ob Start-Up oder Handwerksbetrieb- dar.

Wir fordern daher:

  • Den flächendeckenden Ausbau des mobilen Netzes in 5G-Qualität
  • Den Anschluss aller Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz mit einer Bandbreite jenseits von 100 MBit/s. Wo dies nicht wirtschaftlich machbar ist, müssen Förderprogramme verstärkt angeboten werden. Die Erdverkabelungspflicht ist gerade als Kostentreiber im ländlichen Raum auf den Prüfstand zu stellen.
  • An Plätzen des  öffentlichen Lebens und im ÖPNV ist vermehrt frei zugängliches WLAN anzubieten

Tourismus

Die Tourismus-Strategie des Landes ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Übernachtungszahlen in Sachsen-Anhalt zu steigern. Durch das gezielte werben für einen Jahreshöhepunkt, ist die Präsenz der Marke gestiegen.

Doch in den Kommunen selbst gibt es oft noch nicht genügend Anknüpfungspunkte. Nach dem Prinzip „Klasse statt Masse“ sollten sich Städte und Gemeinden in ihrer Vermarktungsstrategie auf die Bewerbung weniger Highlights beschränken. Diese sollen dann zum Leitmotiv werden.

Zudem ist eine bessere Vernetzung notwendig – gerade in Mittel- und Großstädten sind einzelne Angebote mittels Touristenrouten (vgl. Rote Fäden in Osnabrück ) zu verbinden. Tourismusverbände vor Ort sind zu stärken und, wo noch nicht vorhanden, zu initiieren.

Besonders in den Gemeinden im Harz gilt es, den Tourismus weiter in den Fokus zu rücken und Angebote für Natur- und Familienreisen zu schaffen. Ansonsten sind insbesondere auch die Radwanderwege hervorzuheben – hier sollte man sich Gedanken zu neuen Angeboten entlang der Wege machen.

Viele Gemeinden sind in sozialen Netzwerken noch nicht oder nur im geringen Maße aktiv – die Potenziale der unmittelbaren Ansprache von Gästen und Vermarktung in diesem Bereich müssen besser genutzt werden.

MIT BILDUNG VORANKOMMEN

Schulen

Bildung ist eine essentielle Grundlage für eine freie Gesellschaft. Dabei ist es besonders wichtig, dass diese in einem angemessenen Umfeld stattfindet, weswegen es bedarfsgerechte und bessere Schulgebäude braucht. Deshalb fordern die Kreisverbände der Jungen Liberalen, dass:

  • Investitionen in die Bausubstanz von Schulen getätigt, sowie Sanierungsprogramme für diese und Berufsschulen entwickelt werden sollen, wobei keine Schulformen benachteiligt werden dürfen
  • die Schulentwicklungsplanung hinsichtlich ihrer Rahmendaten regelmäßig überprüft und um eine langfristige Investitionsplanung erweitert wird
  • die Schulen  mit schnellen Internetanschlüssen und freien Internetzugang für die Schüler (über eduroam) ausgestattet werden.
  • der zweite Bildungsweg unterstützt wird

Es ist auch wichtig, dass Lehrinhalte auf das Leben auf das nach der Schule folgende Leben vorbereiten. Damit dies geschehen kann, fordern wir einen Unterricht, welcher stärker an der Praxis orientiert ist. Dieser ist möglich durch:

  • die Zusammenarbeit der Schulen mit örtlichen Unternehmen und Handwerksbetrieben
  • die Gestaltung der Arbeitsgemeinschaften und Projektwochen durch  Fachleute aus der Wirtschaft
  • die Förderung der Zusammenarbeit mit Vereinen im Nachmittagsbereich

Zu beachten ist, dass jeder Schüler in seiner Leistung und seiner Mentalität individuell ist und somit auch eine eigene Förderung braucht. Dafür sollte der Eltern-und Schülerwille berücksichtigt werden, wobei dabei immer der Einzelfall im Zentrum stehe. Darum fordern wir, dass:

  • die Schulautonomie gestärkt wird
  • schuleigene Stipendienprogramme gefördert werden
  • die Schulen vermehrt auch außerhalb der Unterrichtszeiten genutzt werden können
  • Schuleizugsgebiete weiterhin schrittweise aufgelöst werden
  • Auf Wunsch die wohnortsnahe Beschulung gewährleistet wird
  • die Eltern über die Zuschüsse bei der kindlichen Entwicklung beraten werden

Kitas

Zur Bildung gehören jedoch nicht nur Schulen, sondern auch die frühkindliche Bildung ist von Bedeutung. Dabei liegt diese in der Verantwortung der Eltern, dennoch ist es wichtig, ein modularisiertes und flexibilisiertes Angebot an Kindergärten vorzufinden. Dafür ist es notwendig, dass ein guter Wettbewerb zwischen den einzelnen Trägern herrscht. Deswegen fordern wir:

  • Priorität für Elterninitiativen und freie Träger gegenüber kommunalen Angeboten bei der Schaffung neuer Kapazitäten
  • Weitere Förderung freier Träger
  • Förderung der Profilbildung der Kitas
  • Ausbau einiger Kitas zu Familienzentren.

Uns ist ebenfalls wichtig, dass sich die Kinder in den Einrichtungen positiv entwickeln und das soziale Miteinander lernen. Um dies zu erreichen, wollen wir den Kindergarten attraktiver gestalten. Die soll geschehen durch:

  • Schaffung ausreichenden Platzangebotes
  • Längere Öffnungszeiten, mit Augenmerk auf das Konzept der 24h-Kitas
  • Sprachlernangebote für Kinder aus fremdsprachlichen Familien
  • Engere Kooperation von Kindergarten und Schule
  • Einrichtung bzw. Aktualisierung und Pflege von Kita-Portalen wie zum Beispiel in Magdeburg.

FÜR EINE HOHE LEBENSQUALITÄT

Sachsen-Anhalt leidet nach wie vor unter einem starken Bevölkerungsrückgang. Dieser lässt sich nicht alleine durch wirtschaftliche Verbesserungen aufhalten – genauso wichtig ist es, dass unser Bundesland für jeden Menschen eine lebenswerte Umgebung bietet, in der man gerne und dauerhaft leben möchte. Gerade hier sind die Kommunen gefragt, ihr Potential zu nutzen.

Kultur

Kulturangebot muss bezahlt werden, aber auch bezahlbar bleiben. Daher muss die öffentliche Finanzierung stets mit Augenmaß  erfolgen.

Uns ist bewusst, dass ein vielseitiges Angebot einen hohen finanziellen Aufwand für die Kommunen bedeutet. Die Finanzierung dessen sollte (wo dies möglich ist) auch durch privates Sponsoring und bürgerliches Engagement erreicht werden. Wir sehen allerdings im kulturellen Bereich auch eine staatliche Finanzierung als unumgänglich an.

Finanzierung mit Augenmaß bedeutet für uns:

  • kommerzielle Großveranstaltungen, die in Gewinnerzielungsabsicht durchgeführt werden, müssen sich selbst tragen können und sollen lediglich zeitlich befristet durch Anschubfinanzierung unterstützt werden
  • Private Investition ist weiterhin zu fördern. Hierbei ist grundsätzliche jedes finanzielle Engagement – egal, ob von Einzelpersonen oder Unternehmen – willkommen.
  • Vorgehen nach dem Prinzip: Geld folgt Besuchern. Es sollen insbesondere solche Angebote unterstützt werden, für die auch eine hohe Nachfrage in der Bevölkerung besteht. Dabei ist darauf zu achten, dass nur Angebote gleicher Kategorie gegeneinander konkurrieren und die Vielfältigkeit der Angebote weiterhin gewährleistet ist. Zudem sollte grundsätzlich ein 1/10 des Kulturhaushaltes für unkonventionelle oder neue Angebote investiert werden.  

Kulturangebot soll vielfältiger werden!

Als Vertreter der Jungen Generation setzen wir uns für ein noch breiteres kulturelles Angebot ein. Gerade um junge Menschen für Kultur zu begeistern braucht es neue und moderne Ansätze. Hier gilt es, Räume für neue Angebote zu eröffnen und nicht nur Altbekanntes zu fördern, denn ein breites kulturelles Angebot muss sich an alle Altersgruppen richten.

Konkret fordern wir:

  • Schaffung gemeinsamer Kulturregionen, die insbesondere auch das Umland der Zentren stärker mit einbezieht (z.B. Region Halle/ Leipzig). In diesem Zusammenhang kann es auch sinnvoll sein einzelne Institutionen (z.B. Konzerthäuser, Opern, Theater) zusammen zu legen. Dadurch wird es weniger solcher Institutionen geben, die finanziell aber besser ausgestattet sind. Die einzelnen Orte innerhalb der Region sollten sich hierbei spezialisieren.
  • Räume für Kultur und Jugend schaffen, indem durch die Stadt ein Kulturzentrum geschaffen wird, in dem es Initiativen ermöglicht wird, kostenlos Veranstaltungen durchzuführen. Art und Gestaltung der Veranstaltungen bleiben dabei im Rahmen der geltenden Gesetze den Initiativen überlassen. Die Besetzung von Häusern zu diesem Zweck lehnen wir hingegen entschieden ab. Hierbei sollte grundsätzlich die vorhandene Infrastruktur einbezogen werden.
  • Zudem sollen Auftrittsmöglichkeiten für alternative und Kleinkunst geschaffen werden
  • Fortführung renommierter künstlerischer Wettbewerbe
  • Kulturveranstaltungen und Festivals sollen nicht ausschließlich aufgrund von Anwohnerinteressen verhindert werden können. Dies gilt gerade auch für Jugendkultur

Sport

Gerade für viele junge Menschen ist ein ausgewogenes Sportangebot an ihrem Wohnort ein wichtiger Standortfaktor. Dabei fördert Sport nicht nur die Gesundheit, sondern kann auch einen wertvollen Beitrag zu Integration und Teilhabe leisten. Wir wollen daher, dass Sport für Jeden zugänglich ist.

Wir fordern diesbezüglich:

  • Die weitere Unterstützung von nicht kommerziellen Sport- und Freizeiteinrichtungen
  • Die Sanierung von Sportanlagen, wo dies notwendig ist
  • Die Installierung kostenloser Outdoor-„Fitnesszentren“ zur Nutzung für jedermann als Pilotprojekt
  • Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Stadtverwaltung, Sportinvestoren und Sponsoren, wobei die Erfahrung und Bereitschaft von Investoren und Sponsoren konsequent zu nutzen ist
  • Die Sportangebote für Behinderte, Senioren und Rehabilitanden sollen ausgebaut werden.

Sport wird auch in Sachsen-Anhalt bei weiten nicht nur städtisch gefördert angeboten oder findet auf städtischem Gelände statt. Für uns sind gerade solche Angebote, die durch private Vereine angeboten werden, wünschenswert für unsere Region.

Wir setzen uns deswegen für Folgendes ein:

  • Vereine mit eigenen Grundbesitz dürfen nicht durch finanzielle Belastungen benachteiligt werden

Als Liberale gehen wir davon aus, dass niemand anderes als der Nutzer selbst am besten einschätzen kann, wie die Sportangebote in seiner Region ausgestaltet werden sollten. Auch ist nicht jeder Sporttreibende an einer Mitgliedschaft in einem Verein interessiert. Daher fordern wir, das Angebot stärker an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.

Dies bedeutet konkret:  

  • Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer der städtischen Frei- und Hallenbäder zu Angeboten und Öffnungszeiten sind den kommunalen finanziellen Möglichkeiten entsprechend zu überprüfen und evtl. anzugleichen
  • moderate Hallennutzungsgebühren für nicht organisierte Sporttreibende für die weitere Förderung von vereinsungebundenem Sport
  • städtische Sportanlagen sind grundsätzlich von den sie nutzenden Sportvereinen zu betreuen

Als Junge Liberale sehen wir die Integration von Kindern in Sportvereine positiv. Oft kann Kindern dort einen gesundes Körpergefühl und ihre Freude an Bewegung gefördert und geweckt werden. Gerade für Kinder, bei denen der Schulsport dies nicht leistet, kann hier ein wichtiger Schritt zu einer gesunden Lebensweise gegangen werden.

Wir fordern daher:

  • Eine bessere Kooperation von Schulen und Vereinen, insbesondere nachmittags bei Ganztagsschulen
  • Die Möglichkeit, außerschulische Sportangebote anstelle des Sportunterrichtes anrechnen zu können  

Wir beobachten mit Sorge, dass es in Folge von sportlichen Großveranstaltungen immer wieder und in seiner Intensität zunehmend zu Ausschreitungen und gewaltsamen Zusammentreffen von Fangemeinschaften kommt. Dies führt nicht nur zur Zerstörung unserer Region, sondern auch zu immensen Kosten durch Sachbeschädigungen und Polizeieinsätze. Wir fordern daher:

Die zuständigen Veranstalter (z.B. DFL, DFB) sollen für die Kosten des Polizeieinsatzes und der entstandenen Schäden in voller Höhe aufkommen, Städte und Kommunen sollen entstandene Kosten den Vereinen in Rechnung stellen können.

Grünflächen

Gerade in Regionen, in denen Wohnraum keine Mangelware ist, ist es Kommunen möglich, Stadtflächen auch zu anderen Zwecken zu nutzen. Als Junge Liberale fordern wir, dass Städte grüner werden. Gerade in Innenstädten sollten keine weiteren Grünflächen abgebaut werden. 

Konkret fordern wir:

  • Grünflächen erweitern und Kleingartenanlagen in der Innenstadt erhalten
  • Flächen für Initiativen von Bürgern für Urban Gardening freigeben
  • Spielplätze instandhalten und thematisch entwickeln
  • Brunnen erhalten und betreiben
  • Förderung von Jugendplätzen und Mitbestimmung in der Gestaltung
  • Parknutzungsregelungen liberalisieren,
  • weitere Grillplätze ausweisen und Asche-Mülleimer zur Verfügung stellen
  • öffentliche Toiletten bereitstellen

Tiere

Die Haltung von Tieren in bewohnten Gebieten geht mit viel Verantwortung einher. Diese sehen wir in erster Linie bei den Tierbesitzern. Von städtischer Seite sollten jedoch auch die Voraussetzungen für eine Artgerechte Tierhaltung geschaffen werden.

Wir fordern:

  • Mehr Hundeauslaufwiesen und Kotbehälter zu schaffen
  • Parks ohne Hundezugang müssen bestehen bleiben.
  • Generelle Chip-Pflicht für Hunde und Katzen
  • Kastration von freilaufenden Katzen 

Familien

Städte und Kommunen müssen ein familienfreundliches Umfeld bieten. Erst dadurch ist es möglich, dass Menschen in Sachsen-Anhalt bleiben oder sich hier neu niederlassen. Sachsen-Anhalt hat viel zu bieten – gestalten wir es entsprechend!

Dazu fordern wir:

  • Familien müssen bei der Planung des Wohnumfeldes berücksichtigt werden.
  • Familien in Not müssen unbürokratisch und schnell Hilfe durch öffentliche Einrichtungen bekommen können. Hierbei ist darauf zu achten, dass die entsprechenden Angebote effektiv vermittelt werden.
  • Menschen, die Opfer von häuslicher Gewalt werden, muss geholfen werden. Frauen- und Männerhäuser müssen daher gestärkt und ggf. neu errichtet werden.

Integration, Toleranz und Menschen mit Behinderungen

Eine hohe Lebensqualität muss für alle möglich sein – nicht nur für diejenigen, die die Mehrheit in der Gesellschaft stellen. Die Kommunen haben hierbei die Aufgabe, bestehende Hürden abzubauen und ihren Teil dazu beizutragen, Vorbehalte und Ressentiments abzubauen. Mit einer Politik, die die offene Gesellschaft vorantreibt, ist die Teilhabe aller Menschen möglich, extremistischen Bestrebungen und Ausgrenzung wird so ein Riegel vorgeschoben.

Aus diesem Grund fordern wir:

  • Maßnahmen, um Berührungsängste abzubauen: Wo immer es möglich ist, sollen Flüchtlinge und Migranten am täglichen Leben – sei es in der Gesellschaft oder bei der Arbeit – integriert werden.
  • Menschen mit Behinderungen muss die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht werden. Dies umfasst neben der selbstverständlichen Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen auch die Teilhabe an Sport- und Freizeitmöglichkeiten.
  • Um die Kommunen unterstützen zu können, sollen die Politik sich dafür stark machen, dass die Inklusionskosten von Bund und Ländern getragen werden.

Ärztliche Versorgung, Drogenprävention

Auch die gesundheitliche Versorgung darf nicht zu kurz kommen. Wir wollen Anreize dafür schaffen, dass der Ärztemangel in Sachsen-Anhalt nicht zunimmt, sodass eine breite medizinische Versorgung gewährleistet wird.

Einen Schwerpunkt setzen wir zudem in der Drogenprävention. Es soll schon nicht dazu kommen, dass die Drogenabhängigkeit zunimmt – wenn Menschen aber bereits mit Drogenproblemen zu kämpfen haben, so dürfen sie nicht ausgegrenzt, sondern müssen unterstützt werden. Nur so kann es möglich sein, effektiv gegen Drogenmissbrauch vorzugehen.

Konkret fordern wir:

  • Haus- und Fachärzten soll die Niederlassung erleichtert werden. Es soll unkomplizierter möglich sein, Praxen zusammenzuschließen.
  • Die Zusammenarbeit von Polizei und Ordnungsamt soll vertieft werden
  • Streetworker haben oftmals einen direkten Kontakt zu Menschen, die unter Drogenabhängigkeit leiden, und können ihnen auf dem „Weg zurück“ helfen. Ihre Arbeit soll gestärkt werden.
  • Konsumräume, in denen straflos Drogen getestet und saubere Spritzen zur Verfügung gestellt werden, sollen eingerichtet werden. Dies bewirkt, dass Menschen sich nicht mit unsauberen Drogen oder Material in Lebensgefahr bringen. Gleichzeitig ist, um eine Gefährdung unbeteiligter – insbesondere Kinder – zu verhindern, strikt darauf zu achten, dass die Räume von Kindergärten, Schulen und Spielplätzen räumlich getrennt liegen.