Mehr politische Bildung wagen!

Politische Bildung in Schulen bekommt gegenwärtig zu wenig Aufmerksamkeit. Dabei findet häufig der erste Kontakt von Kindern und Jugendlichen mit politischen und gesellschaftlichen Sachverhalten im Sozialkunde-Unterricht statt. Umso wichtiger ist es, den Schülerinnen und Schülern frühzeitig die Vorzüge der Demokratie, der Menschen- und Freiheitsrechte, der Rechtsstaatlichkeit, sowie des friedlichen Miteinanders zu vermitteln. Die Werte unserer Republik sind keine Selbstverständlichkeit und müssen sich ständig neuen Herausforderungen stellen, deshalb bedarf es ständigen aktiven Einsatz. Wir Junge Liberale fordern deshalb eine Verstärkung des Sozialkunde-Unterrichts mit Hilfe folgender Maßnahmen. An der Sicherung eines verpflichtenden Politik-Unterrichts an sämtlichen weiterführenden Schulen ab der 8.Klasse fest halten wir fest. Wir fordern einen engeren Einbezug der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, welche weiterhin unabhängige, überparteiliche politische Bildungsarbeit im Einklang mit den Wertvorstellungen des Grundgesetzes durchführt. Ebenso ist eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Extremismusprävention in Form der Auseinandersetzung mit Diktaturen und des Nationalsozialismus Kern politischer Bildung. Verantwortlichkeiten für Krieg, Zerstörung und Elend müssen klar aufgezeigt werden. Die Lehren der nationalen Geschichte sollen mit verpflichtenden Besuchen in mindestens einer NS- und DDR- Gedenkstätte im Schulablauf eingegliedert werden und fachübergreifend thematisiert werden. Hierbei sollen Lehrer unterstützt und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die Parlamente sind das Herz einer Demokratie, verpflichtende Besuche dieser verringern die Distanz politischer Entscheidungen und wecken politisches Interesse bei Schülerinnen und Schülern. Die Möglichkeit der Parlamentsbesuche soll ausgebaut und Anreize für Lehrer, diese zu nutzen, geschaffen werden. Im Deutschunterricht soll begründetes Argumentieren gefördert und erlernt werden. Für den Sozialkundeunterricht stellt dies eine Grundlage für die politische Debatte dar und schafft politische Beteiligung. Zudem sollen durch die Schüler, ohne inhaltliche Einflussnahme der Lehrer, unterschiedliche Auffassungen abwägend debattiert und zwischen Alternativen entschieden werden. Diese Kompetenzen können vor allem durch umfassende Projektarbeiten erlernt werden, indem zum Beispiel Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz mit all seinen Facetten tiefgründig analysiert werden. Politische Planspiele in Kooperation mit Institutionen wie der Landeszentrale für politische Bildung oder den Jugendoffizieren der Bundeswehr, tragen ebenso dazu bei, die erforderlichen Kompetenzen zu erlernen und daher sollen Schüler mindestens zweimal die Möglichkeit bekommen, teilzunehmen. Abschließend fordern wir die Stärkung der Schülervertretungen und Jugendparlamente. Hier können junge Menschen erste Rollen übernehmen, sich engagieren und die Debatte in realer Form mitgestalten.

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